Neustadt: Das Roaina-Fest
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Ende Februar wurde in Neustadt/Cristian, Kreis Braşov, die erste Auflage des "Roaina"-Festes abgehalten. Das Fest ist Teil eines aus EU-Geldmitteln geförderten Projektes zur Entwicklung des Tourismus in dieser Ortschaft. Das Fest soll einen alten sächsischen Brauch wiederbeleben der zu Beginn der Ostern-Fastenzeit stattfand. Es ergänzt somit andere Volksbräuche die das Ende des Winters und den Neuanfang des Naturkreislaufes kennzeichnen.
Nach 20 Jahren
Der Bürgermeister von Neustadt, Dragoş Serafim, erinnert: "Das Jahr 2012 bedeutet für die Einwohner von Neustadt das Wiederbeleben eines Brauches über die Wiedergeburt der Natur. Nach 20 Jahren in denen dieser Brauch nicht mehr gefeiert wurde, da die Siebenbürger Sachsen in großer Zahl ausgewandert sind, wird der sächsische Roaina-Brauch wieder aufgenommen und live den jungen Generationen in Neustadt vorgezeigt. Dieses Wiederbeleben konnte mit Hilfe der wenigen Neustädter Sachsen und ihrer Erinnerungen aber auch mit Hilfe des evangelischen Pfarrers in Neustadt, Uwe Seidner, ermöglicht werden."
Der Sinn der Feier
Das Roaina-Fest wurde vor seiner Neuauflage von den Fachleuten der Dienststelle für Pflege und Förderung der Volkskunst von dem Kronstädter Kulturzentrum Redoute dokumentiert. Ein Festzug formt sich bestehend aus den Mitgliedern des Ensembles "Junii Cristianului" und der Schüler der Schule aus Neustadt. Zum ersten Mal beteiligen sich auch Kinder bei der Feier. Sie ziehen die Festsymbole, die aber nicht als Faschingswagen auftauchen wie das in anderen Ortschaften beim Fasching der Sachsen oder beim Farsang der Ungarn der Fall ist.
Die Feier versinnbildlicht den Versuch der Menschen, alles Böse zu verjagen, dargestellt durch Dunkel und Kälte, und dem Licht zum Durchbruch zu verhelfen.
Das Veranstaltungsprogramm
Das Fest dauert zwei Tage und beginnt mit dem Roaina-Festzug auf den Straßen Neustadts unter Begleitung der Blaskapelle. Am nächsten Tag findet der Fasching statt, wobei auch die Korona-Tanzgruppe und die Korona-Blaskapelle auftreten.
Andere Programmpunkte umfassen deutsche und rumänische Volkstänze geboten von den Tanzgruppen aus Neustadt, ein Tanzwettbewerb, Leichtmusik, Humor, Volksmusik mit dem Orchester "Plaiuri transilvane" und den Solisten von Ţara Bârsei" sowie ein Konzert des Gastsolisten Cristian Pomohaci, alles moderiert von Claudia Miriţescu.