Honigberg, lebendige Sagen
|
|
Honigberg (in sächsischer Mundart Huntschprich, in Rumänisch Hărman, früher Herman, in Ungarisch Szászhermány) ist eine Gemeinde im Kreis Kronstadt/Brașov, Siebenbürgen, Rumänien die aus den Ortschaften Honigberg (Vorort) und Podu Olt besteht. Da sind Sagen aus der Zeit der Riesen/Hünen im Umlauf, in einigen geht es um den Knüppel des Hünenkönigs. Früher, als überall nur Wasser war, soll die Gegend von den Riesen beherrscht gewesen sein. Solche Sagen mit Hünen gibt es im ganzen Burzenland. Viele von ihnen wurden im Rahmen eines EU-Projektes den heutigen Generationen vorgestellt.
Der Knüppel des Hünenkönigs
In der Arbeit "Burzenländer Sagen" das vom Historiker Nicolae Pepene zusammen mit Bogdan Florin Popovici herausgebracht wurde, wird auch die Sage über den Knüppel des Hünenkönigs erwähnt. Es heißt, dass in den uralten Zeiten der Knüppel des Hünenkönigs im Meereswasser verschwunden war. Der König befahl, das Meer trocken zu legen. So kam das Burzenland ans Tageslicht. Dort wo sich das Wasser zurückzog, entstanden die Bergpässe. Die Riesen trockneten ihre Hosen am Berg Leimpesch der zwischen den Gemeinden Honigberg und Petersberg/Sânpetru liegt.
Die Sage über die schlauen Weiber
1612 war ein schweres Jahr für Honigberg, wie auch fürs gesamte Burzenland. Die Bevölkerung musste vieles durchmachen und verteidigte sich gegen die Angreifer mit allem was ihr zur Verfügung stand: Steine, heißes Wasser, Bienenstöcke. In Honigberg verschanzte man sich hinter den Mauern der Kirchenburg und konnte so acht Tage der Belagerung standhalten. Am 10. April 1612, am Palmsonntag, waren alle Vorräte aufgebraucht. Aber die Honigberger Frauen bewiesen viel Mut und griffen zu einer List zurück. Sie bewarfen die Angreifer mit Kuchen und stellten von den Mauern eine an einem Seil hochgezogene lebende Ziege und eine Sau zur Schau. Damit wurden die Angreifer überlistet die nun auf ihre Belagerung verzichteten.
Förderung des Kulturerbes
Der Bürgermeister der Gemeinde Honigberg, Mihai Dișor, sagte: "Die Geschichte der Gemeinde ist sehr spannend. Die Kirchenburg mit ihrer Heimatstube ist ein beredtes Zeugnis davon wie auch die orthodoxe Kirche mit ihren Wandgemälden oder die bis heute erhaltenen Bräuche. Hinzu kommen noch die Orgelbau-Werkstatt und das Folklore-Ensemble der Ortschaft. Wir haben eine vielfältige Kulturagenda. Das Rathaus und der Gemeinderat unterstützen Veranstaltungen die dieses kulturell-historische Erbe fördern. Die Touristen können in Honigberg so manches sehen. Sie sind bei uns selbstverständlich gern gesehen."