"Flammenrad" in Şinca Nouă
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Das Kulturzentrum Reduta hat, zusammen mit den Jugendlichen, dem Rathaus und dem Gemeinderat aus Şinca Nouă, den "Flammenrad" genannten Brauch veranstaltet. Er wird noch "Das Rufen übers Dorf" genannt. Es handelt sich um einen Brauch der beim Übergang des Winters zum Frühjahr abgehalten wird und womit die Vorfastenzeit endet. Die Jugendlichen versammeln sich in der Dorfmitte, bilden einen Festzug der von Musikanten begleitet wird. An der Spitze sind drei berittene Jugendliche. Beim Wirt wird eine Rastpause eingelegt, Schnaps und Kuchen werden angeboten und es wird zu einem flotten Volkstanz eingeladen.
Das Rufen übers Dorf
Dieses Rufen ist laut einigen Forschern eine "dörfliche Gerichtsinstanz". Zur Abenddämmerung versammeln sich die Jungen auf den Hügeln und bilden zwei Gruppen die in Dorfrichtung rufen. Dabei werden "hochnäsige" Mädchen beim Namen genannt und es wird über alte Jungfrauen und Junggesellen gespaßt. Nach den gegenseitigen Zwischenrufen zünden die Jungen das Stroh an das um die Räder gewickelt wurde. Die Räder werden ins Tal gerollt. Das ist der Höhepunkt dieses Brauchs der die Erneuerung und Reinigung der Zeit darstellen aber auch für die Läuterung der Seele stehen soll.
Das Rad als Sonnensymbol
Das Rad als Sonnensymbol versinnbildlicht den Kreislauf der Zeit; das Feuer ist das reinigende Element. Alle Jungen tragen die Volkstracht, sie sind die Hauptpersonen bei diesem Brauch. Die Mädchen begleiten sie lediglich bis zu dem Wirten wo die Räder vorbereitet werden. Die Jungen nehmen die Räder auf die Schultern und steigen zu den Hügeln am Dorfrand. Dort wird das Stroh angezündet und die Räder herabgerollt. Nachher treffen sich Jungen und Mädchen im Kulturheim, wo eine Folkloregruppe auftritt.
Der Bund mit dem Wald
Ein anderer Brauch der unter Begleitung von Volkskundeberater in Şinca Nouă laufen soll, ist der "Bund mit dem Wald". Er wird noch "Heillied des Waldes" genannt und ist im Fogarascher Land bekannt, in den Dörfern am Fuße der Berge: Şinca, Şercăiţa, Lisa, Drăguş, Viştea, Ucea.
Ioan Tunsoiu und Felicia Irimia aus Şinca Nouă sagten, dass jedes dieser Dörfer anhand einer Blume erkannt werden konnte, die die Männer an ihrer Mütze an den Festtagen anbrachten. In Şinca Nouă, hieß diese Blume "Vrâsta" und bestand aus Gänse- und Pfauenfedern, bunten Blumen und der rumänischen Trikolore. Im Sommer, wenn es warm war, wurde die Mütze mit einem Hut umgetauscht der aber unbedingt mit der "Vrâsta" geschmückt wurde.
Dorin Duşa