Alter Brauch beim Kreuz der Gerechtigkeit
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Die Gesellschaft der Dorobanţi-Reiter führt einen alten Brauch weiter ? die Feier beim Kreuz der Gerechtigkeit. Es handelt sich um einen alten Brauch aus der Kronstädter Oberen Vorstadt ? Scheii.
In den Wochen vor der Feier, üben die Jungen und Mädchen beim Haus ihres Führers und legen die Reihenfolge der Tanzpaare fest. In früheren Jahren beteiligte sich an der Feier auch die Jugend aus den Gebieten Pajiştei, Valea Tei, Prund und Junii Dorobanţi. Die Junii-Reiter haben die Aufgabe, das Plateau beim Kreuz der Gerechtigkeit festlich zu schmücken. Sie bringen aus dem Wald eine hohe Tanne die sie in eine frisch gegrabene Grube aufstellen.
Die geschmückte Tanne
Die Tanne wird von den Mädchen mit bunten Papierketten geschmückt. An der Tannenspitze wird die dreifarbige Flagge und ein Blumenstrauß angebracht. Üblich ist es, dass sich alle Tanzpaare am Sonntagmorgen, ungefähr um neun Uhr, beim Haus des Gruppenführers versammeln, wo später auch die Musikanten eintreffen. Mädchen und Jungen tragen Sonntagskleider, das heißt schwarze Hose und weiße Bluse, beziehungsweise schwarzer Rock und weißes Hemd. Ein Festzug wird gebildet und die Paare, Arm in Arm, begeben sich zum Hauptplatz. Angeleitet wird der Festzug von den Musikanten, dem Führer, den Knechten und dem Fahnenträger.
Der Junii-Festzug
Bevor sie den Unirii-Platz zusammen mit den Musikanten verlassen, bilden die Jugendlichen einen Reigen. Dabei wird der Streitkolben hochgeworfen. Die Mädchen bringen den Zuschauern Schleifen an und laden sie somit ein, bei dieser Feier mitzumachen. Die Jungen tanzen Brâul oder Sârba und begeben sich anschießend zum Kreuz der Gerechtigkeit. Dort angekommen umrundet jedes Paar dreimal die Tanne und schließt sich dann dem Tanzreigen an. Es ist eine beeindruckende Vorstellung wobei auch die Volkstracht gut zur Geltung kommt. Nach diesem "Ritual" wird das Plateau unter den Musikklängen und in der Ankunftsordnung, verlassen. Die Paare gehen nach Hause und ziehen sich in die "rumänischen Kleider" um.
Das Fest
Das Fest wird mit Tänzen wie Breaza, Ardeleana, Braşoveanca, Sârba und Brâul fortgesetzt. Jedes Paar verlässt die Tanzfläche so wie sie angekommen ist und umrundet die Tanne dreimal im Beifall der Zuschauer. Die Paare tauschen nun die Festkleidung mit Kleider für den Ball oder fürs Bankett. Die Jungen tragen dunkle Stoffhosen und weiße Hemden, und die Mädchen moderne Feströcke, wobei hinten eine Seidenmasche angebracht ist die auch bei der rumänischen Kleidung vorzufinden ist. Oft kommt es zu einer geselligen Unterhaltung die bis spät in den Abend andauert.