Am orthodoxen Pfingstsonntag, dem 23. Juni 2013, der Tag an dem der Ausguss des Heiligen Geistes gefeiert wird, fand in der Gemeinde Marienburg/Feldioara, Kreis Kronstadt/Braşov, das "Aufstellen der Maibäume" statt im Rahmen eines mit EU-Mitteln geförderten Projektes zur Förderung des Brauchtums. Diesmal deckte das Rathaus Marienburg aus eigenen Mitteln die Kosten dieser Feier, ohne dabei Abstriche zu machen. Die Jugendlichen erschienen in Festtracht, zogen mit geschmückten Pferden, mit Maibäumen auf Pferdewagen unter Blasmusikbegleitung durch die Ortschaft und stellten die Maibäume vor den Toren der Mädchen im Heiratsalter auf.
Feststimmung
Der Bürgermeister von Marienburg, Sorin Taus, sagte: "Dieser Brauch ist eine Tradition die viele Touristen zu uns bringt und somit für unsere Ortschaft Werbung macht. Wir liegen auf dem Kulturweg der Kronstadt mit Schässburg/Sighişoara verbindet, was sehr vorteilhaft ist.Touristen können da eine Rastpause einlegen und dabei auch mehrere Sehenswürdigkeiten besichtigen: die evangelische Kirche, die Burg, die benachbarten Seen. Auch unsere Feiern sind ein Teil dieses touristischen Potenzials vor Ort. Der Aufmarsch, der Festzug, die Blasmusik, die rumänische und sächsische Volkstracht, die Tänze, die Volksmusikgruppen verbreiten auch zu Pfingsten eine Feststimmung und verbinden kulturell-historischen Werte mit der Gegenwart."
Heiratsfähige Mädchen
Die Jungen in Festtracht fuhren mit den Maibaum-Pferdewagen durch Marienburg. Touristen und Marienburger spendeten dabei reichen Beifall. Sie wohnten dem Aufstellen der Maibäume im Gemeindepark bei ? das Zeichen für den Festbeginn. Nachcher wurden die Maibäume vor den Haustoren der heiratsfähigen Mädchen aufgestellt. Die Eltern der Mädchen empfingen die Jungen mit Kuchen und Erfrischungsgetränken. Die jungen Damen suchten voller Aufregung nach ihren Liebsten unter den Burschen. Diese setzten die Mädchen als Zeichen der gegenseitigen Zuneigung auf ihre Knie. Zusammen unterhielten sie sich und gingen dann in den Hof des Kulturheimes zur Bühne wo ein Teil der Pfingstfeier ablief.
Das Kulturerbe
Unter den Jugendlichen waren auch Kinder in Volkstracht. Sie stiegen, wie auch die Jugendlichen, in die Pferdewagen und fuhren zu den Häusern derjenigen heiratsfähigen Mädchen die auch kleinere Schwestern haben. Die Mitbeteiligung der Kinder an diesem Brauch soll ihr Interesse für das Fortführen der Traditionen wecken und somit die Zukunft dieses Kulturerbes sichern. Das Rathaus unterstützt die Gründung eines Folklore-Ensembles in der Volksschule und im Lyzeum, so dass Hoffnung auf entsprechende Ergebnisse besteht.