Das Kreisamt für Pflege und Förderung des Brauchtums Braşov/Kronstadt hat am 22. und 23. Januar die Fosnich-Feier in den Dörfern Fântâna und Cuciulata (Gemeinde Hoghiz) veranstaltet, wie auch in den Gemeinden Bodendorf/Buneşti und Comăna de Jos und im Dorf Ticuşul Nou. Dieses Fest ist schon über 200 Jahre alt und wurde ursprünglich von den Siebenbürger Sachsen gefeiert, die früher in diesem Gebiet zahlenmä?ig viel besser vertreten waren.
In Anlehnung an die Vereinigung
Im Gebiet Reps/Rupea, in den Gemeinden Buneşti, Comăna, Hoghiz und in den Ortschaften Mercheaşa, Viscri/Deutsch-Wei?kirch, Fântâna, Cuciulata haben um den 24. Januar den sächsischen und ungarischen Maskenbällen ähnliche Unterhaltungen stattgefunden. In einigen Ortschaften kennt man diese Feiern unter dem Namen Fosnich (Cuciulata), in anderen, wie z.B. Dăişoara, sind sie unter der Bezeichnung "Nachbarschaften" "Nobării" bekannt. Fosnich kommt von Fastnacht - eine alte Feier der Siebenbürger Sachsen die von den rumänischen Gemeinden übernommen wurde und die mit der Zeit neue, patriotische Werte erlangte, weil es um den 24. Januar, der Tag der Vereinigung der rumänischen Fürstentümer, gefeiert wurde.
Die Nachbarschaften
Adrian Văluşescu, Direktor des Kreisamtes für Pflege und Förderung des Brauchtums Kronstadt, sagte: "Die Entfernung von den Nachbarorten hat die Bewohner mancher Ortschaften bewogen, sich innerhalb des Ortes zu organisieren. Es kam zur Gründung kleiner Vereine 'Nachbarschaften' oder 'Nobării' - Bezeichnungen die von den ähnlichen sächsischen Vereinen übernommen wurden die es in Dăişoara, Tichuş, Mercheaşa, Părău oder Reps gab. Je nach den Stra?en gab es die obere und untere Nachbarschaft, die vordere und hintere Nachbarschaft. Dank diesem Brauch sind dann auch in jeder Ortschaft Tanzgruppen und Gesanggruppen entstanden; es kam zu einem kulturellen Austausch zwischen den Ortschaften."
Gegenseitige Hilfe
Die Nachbarschaftsmitglieder helfen sich gegenseitig mit Geld, Agrarprodukten, Lebensmittel und Arbeitskraft wenn es in der Gemeinde eine Notsituation gibt. Bei wichtigen Familienfesten wie Heirat, Taufe oder Begräbnis ist die Beteiligung der Dorfbevölkerung gro?, wobei jeder mit etwas beiträgt.
In den letzten Jahren findet am 24. Januar, im Zeichen der Vereinigung der rumänischen Fürstentümer, eine traditionelle Veranstaltung statt: die "Begegnung der Nachbarschaften".