Die Kronstädter Junii-Reiter sind einmalig dank dem mit ihnen verbundenen alten Brauch und vor allem dank ihrer Festtracht die sie auch heute voller Stolz tragen. Sie sind in mehreren Vereinen organisiert von denen der bekannteste der Junii-Verband aus der Oberen Vorstadt und der Altstadt ist. Um ihr Brauchtum zu fördern hat dieser Verband das Kulturprojekt "Das Museum im Junii-Haus" ins Leben gerufen. Mitfinanziert wurde das Projekt von dem Bürgermeister Kronstadt/Braşov in Zusammenarbeit mit dem Verein "Ich setz mich ein" und der Schule "Iacob Mureşianu". Auch wenn es sich nicht um eine sehr große Organisation handelt, so veranstaltet sie dennoch einmalige Darbietungen, stellt drei Trachten vor, führt alte Tänze vor die es in ihrer ursprünglichen Form nicht mehr gibt – zum Beispiel "Jocul Strămoşesc".
Das festlich geschmückte Pferd
Dr. Alexandru Stănescu, Verfasser des Bandes "Die Festtracht der Junii-Ritter aus der Oberen Vorstadt, die Tracht der Roşiori und der Albiori", beschreibt in diesem Buch die damals getragene Kleidung der Rumänen aus dieser Kronstädter Vorstadt. Im Museum ausgestellt sind 12 Hemden und mehrere Trachten, manche rund 400 Jahre alt. Ein Höhepunkt der Ausstellung ist ein Pferdemodell in natürlicher Größe mit dem am Zaumzeug angebrachten Festschmuck für den Aufmarsch. Daneben steht ein Pferdewagen der zunächst zerlegt werden musste, um ins Museum eingeführt werden zu können. Mit solchen Wagen begaben sich die Obervorstädter Familien mit den Speisen an den Feiertagen zu den Salomonsfelsen. Dank diesen Exponaten ist das Museum eines der interessantesten aus Kronstadt.
Uralte Symbole
Das Museum im Junii-Haus ergänzt das Kronstädter Kulturangebot mit Veranstaltungen im Zusammenhang mit dem Kulturerbe dieser Bevölkerungsgruppe, mit Ausstellungen, Tagungen und Workshops. Vier thematische Ausstellungen wurden bereits gezeigt zu Symbolen und Muster der Hemden und Frauenblusen der Junii-Festtracht oder der rumänischen Volkstracht im Burzenland und in Siebenbürgen. Hinzu kommt auch das Zubehör verziert mit alten Muster mit Symbolwert. Die Handwerker führten Kinder und Erwachsene in die Kunst der traditionellen Stickerei, des Weben und des Spinnen ein, aber auch in der Fertigung von Schmuck und Zubehör die zur Tracht gehörten.
Die Tracht der Roşiori und der Albiori
Das Album von Dr. Alexandru Stănescu enthält zahlreiche Archivfotos und historische Bezüge zur Herkunft der rumänischen Tracht im Şchei-Viertel der letzten 400 Jahre. Die Herausgabe dieses Bandes, der Teil des bereits erwähnten Kulturprojektes war, unterstreicht den Entstehungsprozess der rumänischen Festtracht sowie der Volkstracht in dieser alten rumänischen Gemeinschaft aus Kronstadt.